Neue Rechtsvorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche noch strenger, Zusammenarbeit erforderlich, um die Vorschriften einzuhalten
Die europäischen Finanzunternehmen sehen sich mit einer zunehmenden Gesetzgebung im Bereich der KYC und AML konfrontiert. Die neueste Richtlinie, AMLD6, macht sogar Geschäftsführer von Finanzunternehmen strafrechtlich haftbar. Wir sind der Meinung, dass zur Verhinderung von Geldwäsche nicht nur mehr Rechtsvorschriften, sondern auch mehr Zusammenarbeit im Finanzsystem erforderlich ist.
Strafverfolgung nach AMDL6
AMLD6 weist eine Reihe von wichtigen Änderungen auf. So enthält das Gesetz beispielsweise eine Liste von 22 neuen Haupttaten für Geldwäsche, darunter Steuerdelikte, Umweltdelikte und Cyberkriminalität. Auch die Sanktionen im Rahmen der AMLD6 wurden ausgeweitet. So wird beispielsweise die Mittäterschaft ausdrücklich unter Strafe gestellt, die Höchststrafen werden erhöht und die strafrechtliche Verantwortung gilt sowohl für natürliche Personen in Führungspositionen als auch für juristische Personen.
Mit anderen Worten: Geschäftsführer von Finanzunternehmen sind haftbar und können als solche verfolgt werden. In den europäischen Mitgliedstaaten, in denen diese neuen Rechtsvorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche in Kraft sind, wird ein Verstoß gegen die AMLD6 mit einer Freiheitsstrafe im Höchstmaß von mindestens vier Jahren geahndet. Darüber hinaus gelten weitere Sanktionen und Maßnahmen wie ein vorübergehendes Verbot der Ausübung von Handelstätigkeiten.
Kontinuierliche Überwachung erforderlich
Um sicherzustellen, dass die Finanzunternehmen diese Rechtsvorschriften einhalten, müssen sie unter anderem ihre Kunden ständig überprüfen. Es gibt jedoch immer noch Finanzunternehmen und ‑institute, die eine Akte nur einmal im Jahr überprüfen, was zu Lücken in diesen Akten führt.
In einer perfekten Welt würden wir nach 11 Monaten nicht wissen, ob einer unserer Kunden möglicherweise Geld wäscht. Gegenwärtig besteht für Finanzunternehmen die Gefahr, dass sie Finanzprodukte und ‑dienstleistungen für Kriminelle anbieten, die damit Geld waschen oder den Terrorismus finanzieren. Das kann anders und besser gemacht werden. Eine kontinuierliche Anwendung der CDD-Prozesse würde Erkenntnisse in Echtzeit liefern und die Einhaltung der AMLD6 erleichtern.
Finanzsystem für die Zusammenarbeit
Nicht nur die ständige Überwachung der Klienten, sondern auch der Austausch von Ego-Systemen gegen Systemdenken ist notwendig. Dies erfordert, dass Beteiligte mit scheinbar gegensätzlichen Interessen (noch mehr) zusammenarbeiten. Wie? Durch die gemeinsame Nutzung von Daten und deren (anonyme) Bereitstellung für KYC-Zwecke. Auf diese Weise können gemeinsame Ziele erreicht und der Schwerpunkt auf kontinuierliche KYC-Prozesse gelegt werden.
Nur so lassen sich Bußgelder und — im schlimmsten Fall — der Entzug der Zulassung eines Finanzunternehmens oder sogar die strafrechtliche Verfolgung der Geschäftsführer vermeiden. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass kriminelle Nutzer keinen Zugang zu Finanzkanälen haben, dass kein Geld gewaschen wird und dass das Vertrauen in das Finanzsystem intakt bleibt. Indem wir uns auf die kontinuierliche Überwachung konzentrieren und das gesamte System in Gang setzen.